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Freitag, 6. Mai 2022

"Bergfest" mit einem Aber

 


Nun hatte ich mich die ganze Zeit darauf gefreut, wenn ich die Hälfte der Bestrahlungen hinter mir haben würde.  Heute ist nun Nummer 17, also liegen nur noch 16 vor mir.  Wir gehen abends zu unserem Griechen und ich habe auch für die Schwestern im Nuklearzentrum eine Schachtel Lindt-Pralinen als Dankeschön im Rucksack. 

Gestern bei Nummer 16 war Zwischenuntersuchung. Alles so weit im grünen Bereich, sagte die Oberärztin. Aber, meinte sie, nach der Bestrahlung wird gleich Lymphdrainage verordnet.

Nachdem ich mir gestern noch einmal alle Unterlagen von der OP und die Hinweise auf eventuelle Nebenwirkungen durchlas inclusive wie geht es dann weiter, hatte ich plötzlich ein Tief, und das hält heute noch an.

Und dann auf einmal wieder Gedanken wie diese: Warum hast du diesen Krebs bekommen? Erinnerungen an den Tod unserer kleinen Tochter- ich hatte nichts gehört und sie lag am Morgen tot im Bett.

Warum muss ich das alles erleben? Warum auch noch die Depressionen meines Mannes, die nur sehr langsam nachlassen. 

Ich habe gelernt, allen zu verzeihen, die mir bewusst oder unbewusst weh getan haben. Auch meiner Mutter. Aber kann ich mir selbst verzeihen?

Ich weiß, es ist nicht gut. Ich schrieb doch letztens etwas vom positiven Gegenschalten! Regina- vergessen? 

 


6 Kommentare:

  1. Ach weißt du, das ist doch ganz normal, dass du nicht nur positiv denken kannst.
    Wir sind alles nur Menschen und hegen auch mal Zweifel, wir dürfen das auch !
    Unsere Seele ist ein zartes Pflänzchen und kommen mal Sturmböen dann liegt sie halt mal am Boden.
    Aber sie ist auch ein Stehaufmännchen .
    Bei deiner Lebensgeschichte kommen Zweifel, das kann ich schon verstehen. Da nützt es auch nichts wenn man versucht dir gut zu zureden.
    Weißt du, das mit dem Vergeben und Verzeihen ist das eine, aber sich selber verzeihen, das ist etwas ganz anderes. Ich denke mal, man muss akzeptieren, dass es dinge gibt, die man einfach ertragen muss !
    Daher will ich dir nur sagen, dass ich dich verstehen kann und im Geiste mal fest drücke.
    Ganz liebe ♥liche Grüße
    Jutta

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    1. Liebe Jutta, es gelingt dir immer wieder, mich etwas aufzubauen. Du hast Recht. Ich sollte manches akzeptieren und nicht nach so viel Jahren immer noch über das Warum grübeln. Heute geht es mir schon viel besser. Es war ein Ausrutscher, den ich auch akzeptieren sollte. Ich danke dir und wünsche dir ein schönes Wochenende!! ♥♥Liebe Grüße an dich!
      Regina

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  2. Liebe Regina!
    Ich beglückwünsche Dich zum "Bergfest". Ich glaube, die Frage nach dem Warum stellen sich viele, die ein Schicksalsschlag erfahren haben ... und vielleicht auch manchmal besonders dann, wenn man bestimmte markante Stationen überschritten hat. Auch mein Vater, der an Alzheimer erkrankte, hat sich diese Frage gestellt. ... eine Frage, auf die es wohl keine wirkliche Antwort gibt. Natürlich sind mir schon einige Leute begegnet, die mit einer sofort bereitstehenden Allerweltsweisheit geantwortet hätten, aber das sind ja keine wirkliche Antworten, sondern ideologische Denkkonserven.
    In der Bibel fragte Hiob auch nach dem Warum seiner Schicksalsschläge. Hiobs Freunde kommen und "trösten" ihn mit billigen Phrasen. Am Schluss verwirft Gott die Antworten der falschen Freunde Hiobs, ohne aber selber eine Antwort zu geben. Im Gegenteil: Er stellt selber Fragen.
    Das Schweigen der Antwort auf quälende Fragen bleibt eine große Herausforderung und schmerzlich.
    Ich hoffe, dass Du aus dem Tief herauskommst und wieder etwas Zuversicht entwickelst. Ich weiß: leichter gesagt als getan! Wir drücken für Deine Gesundheit alle, alle Daumen!
    Wir denken oft an Dich und wünschen Dir und Hans das Allerbeste! Gerne denken wir auch an die Zeiten unseres Beisammenseins zurück. Ihr seid sehr liebenswerte Menschen! Alles Liebe und Gute wünscht Euch - auch im Namen von Agnes - Hischam

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  3. Lieber Hischam, welch schöne Überraschung, du hast von meinen Sorgen gelesen und mir geantwortet. Ich danke dir von ganzem Herzen. Hans dankt dir ebenfalls. Ja, wir beide sollten es als eine echte schwere Herausforderung sehen. Ganz viele liebe Grüße an dich und Agnes, sollten wir wieder einmal im Harz sein, würden wir uns über ein Wiedersehen freuen. Wir wünschen euch ein schönes Wochenende :)

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    1. Liebe Regina, lieber Hans - ja, das wäre schön mit dem Wiedersehen. wenn es Euch entsprechend gut genug geht -
      Ich hatte auch von Deinen Sorgen gelesen...aber meinen fertigen Kommentar nicht abgeschickt, weils so blöde Allgemeinplätze waren und keine richtig gute Antwort..
      Einen schönen Sonntag Euch :)
      Agnes.

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    2. Liebe Mascha, Allgemeinplätze- ach doch nicht von dir!!! :) aber dein Hischam hat dich großartig vertreten!! Was soll man auch immer dazu sagen... ich drück dich dolle und wünsche dir einen schönen Sonntag. Und grüß den Hischam von uns beiden. Winke dir zu- dort wo du gerade bist :)

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