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Mittwoch, 30. März 2022

Warteschleife hält an

 Ich muss erst mal zu mir kommen. zwar war am 25.03. die Befundbesprechung, aber was ist eine Befundbesprechung, wenn noch weitere Untersuchungen ausstehen? 

Morgen erst Skelett-CT und die Woche darauf erst die endgültigen Ergebnisse. 

Wahrscheinlich  "nur" Bestrahlung,  und Hormontherapie, 8-10 Jahre lang :( Nebenwirkungen der Tabletten hätte ich mal lieber nicht lesen sollen. .

Doch es ist Frühling und der Garten erwacht, wenn auch zögerlich. Das lenkt ab und macht Freude. Und mein Mann wird Hilfe bekommen. Eine Sozialarbeiterin vom psychologischen Dienst war da.

Ich wusste nicht, dass es in unserem Ort eine  Selbshilfegruppe für psychisch Kranke gibt. Da geht er heute erst mal hin- wenn auch sehr zögerlich.. Mehr könnte folgen.

Ich habe  meine Tasche  gepackt für morgen und nehme für die Wartezeit natürlich ein Buch mit. Von Karin, unserer Jüngsten empfohlen: "Mitternachtsbibliothek" von Matt Haig. Sehr zu empfehlen. Ich  musste mich gestern nachts  hätte am Liebsten zu Ende gelesen. Docjh das hebe ich mir für morgen in Gera auf.

 

Montag, 14. März 2022

Warteschleife

Ich bin seit Samstag wieder zuhause. Man benötigte dringend Betten. So hat man uns (wir 5 operierte Frauen ) nach einer Zwischenuntersuchung und neuen Terminen am Morgen entlassen. 


Wir werden uns am 25.3. am Nuklearzentrum wiedersehen. Dort wird ein Knochen- Ct gemacht und später gibt es dann die umfassende Befundbesprechung. Danach erfahren wir, wie es weitergeht. Wenn ich Glück habe, komme ich mit Bestrahlungen und Hormontherapie davon. Wenn die Untersuchten Gewebeproben und das CT nichts anderes Besorgnis Erregendes erfordern. Meine Freundin wird mich am Morgen - 8 Uhr Termin- nach Gera fahren und unsere Jüngste kommt dann aus Leipzig und wird mich 11 Uhr zur Befundbesprechung begleiten. Mein Mann ist dazu noch nicht in der Lage. Noch 10 Tage bis dahin. 

Ich kann allen Ärzten und Schwestern des Waldklinikums Gera nur mein allergrößtes Kompliment aussprechen. Kompetenz und liebevolle Fürsorge zeichneten jeden von ihnen aus. In diesem Klinikum war ich nun zum 3. Mal und kann es nur weiter empfehlen. Mir persönlich gefiel auch das gesamte Ambiente. Jede Abteilung trägt den Namen eines bekannten Dichters, Wissenschaftlers, Künstlers. Man findet Wissenswertes über diese Person anhand einer Büste und einer Tafel. Und dann die vielen lebensfrohen Gemälde in den Zimmern und Behandlungsräumen. Keine kahlen Wände, wie man das manchmal in Arztpraxen vorfindet.

Zuhause wurde ich von meinem Mann und unserer Großen mit offenen Armen empfangen und verwöhnt. Die Schmerzen sind erträglich und es geht mir meist gut. Gestern hatte ich allerdings plötzlich einen kleinen Durchhänger. Das ist wohl normal, denke ich. Man grübelt. Wie soll es weitergehen? Die Umstände, dieser veränderter Körper.. damit muss ich erst klarkommen. 
Nun heißt es: Abwarten.....👍

Dienstag, 8. März 2022

Tumi, du musst bald gehen..


Morgen 6 Uhr kommt das Taxi, weil ich 6.45Uhr im Waldklinikum sein muss. Und wenn ich dort auf Station bin, werde ich mich langsam aufs Tschüss-sagen vorbereiten. Nein, nicht vom Leben. oh nein! ich will noch einige Jahre leben!! Nein, ich meine den Tumor dem ich den Namen  Tumi gab. Dass er sich da in meiner rechten Brust häuslich niedergelassen hatte, musste sicher eine Bedeutung haben. So wie es sich damals mit der Tinnitus verhielt. 

Meine liebe Friseuse war soeben da. Mit ihr kann ich wie mit einer Freundin reden , aber eine, die mich sehr gut kennt mit all meinen Schwächen und Stärken. Liebevoll und auch mal mit erhobenem Zeigefinger! Sie  meinte wieder mal- du warst  oft zu streng mit dir, hast immer alles 100%ig machen wollen, warst regelrecht verzweifelt, wenn dir jemand nicht glaubte. Das war nicht gut. Nun aber  bin ich froh, dass du mental so gut drauf bist. Bleib dran!

Ja, das werde ich, und die Meditation und das Mitfühlen so vieler lieber Freunde und Freundinnen und meiner Familie hilft enorm. 

Viele Mut machende Nachrichten erhielt ich und ihr, meine lieben Blogschreiber gehört unbedingt dazu!

Was mich aber nach wie vor bewegt, dass ich meinen Mann nun allein lassen muss. Er ist noch sehr unsicher und halt auch total vom Fleisch gefallen. Fast 5 Monate Psychiatrie. :Jetzt muss er allein weitermachen beim Aufpäppeln. Denn unsre Jüngste kann nicht kommen, muss sich erst freitesten lassen. Unser Sohn hat abgesagt. Dafür hat sich meine liebe Freundin aus dem Nachbar- Ort bereit erklärt, sofort zu kommen, wenn mein Mann Hilfe braucht. Sie  kann nicht lange bleiben, weil sie einen demenzkranken Mann zuhause  hat. Aber sie ist für ihn bei Bedarf da. Unsere große Tochter, die schon mehrmals eingesprungen ist, kann erst  am Freitag da sein, eher geht es nicht wegen ihrer Arbeit.


Also muss er bis dahin allein durch. Aber so ganz allein ist er nicht! "Unser Doc" hilft ihm auch dabei. Diese kleine Figur geht in unserer Familie reih-um, ich glaube, jeder benötigte sie schon einmal. Die Idee kam von unserer Jüngsten. Sie verfasste dazu einen kleiner Brief, in welchem der kleine Doc u.a. sagt: "Ich bin immer für dich da, du kannst mir alles , was dich bedrückt, erzählen......"

Was uns allen in Bezug auf die Depressionen meines Mannes geholfen hat, das waren neben vielen offenen Gesprächen auch  diese wunderbaren Bücher, die ich jetzt mal hier poste. So einen kleinen "schwarzen Hund" hat sicher so gut wie jeder. Doch man kann lernen , mit ihm umzugehen. 










So, und nun überprüfe  ich  noch einmal meinen Koffer.  Ich hoffe, wir bleiben in Verbindung. Dass ihr mir alle die Daumen drückt, weiß ich ja schon :) , ich drücke euch aber auch fest die Daumen, dass ihr alle gesund  bleibt. Bis bald- eure Regina


Freitag, 4. März 2022

Zwischenleben

Zwischenleben



 Ich befinde mich im Moment in einer Art Zwischenleben. Ich weiß nicht, ob mein OP stattfinden kann, vor der ich trotz allem schon etwas Angst habe.

Unsere Tochter,, die uns ins Brustzentrum nach Gera gefahren hatte, rief uns einige Stunden, nachdem sie wieder zuhause war an und teilte uns mit, dass die 4 köpfige Familie positiv getestet wurde. Wobei ihr eigenes Testergebnis, bevor sie zu uns fuhr, negativ war. Wo nun die Ansteckung stattfand, ist unklar und wohl auch nicht nachvollziehbar. 

Nach ihrer Mitteilung testeten wir uns beide sofort. Das Ergebnis; ich negativ. mein Mann  hatte leider ein eindeutig positives.  Stark erkältet liegt er im Bett, das Fieber ist aber nicht sehr hoch. 37,8. Wir sind beide geboostert. Also  wird der Verlauf ein milder sein.

Ich habe  mich soeben wieder getestet, bis jetzt  alles okay, ich werde also jetzt das Taxi für Mittwoch 6 Uhr bestellen. Falls  sich bis dahin etwas ändern sollte, kann man es  ja abbestellen. 

Ich muss hier die Festung halten, kann das auch noch-und in gewisser Hinsicht lenkt mich das auch von meinem Problem ab.

Wann werde ich aus diesem Zwischenleben wieder herauskommen? Ob wir wohl alle einigermaßen gesund am 28. Mai meinen 77. Geburtstag feiern können?

Wann wird die Welt wieder aufatmen können? Wann.. wann...